Jung trifft Alt

 

 

Generationenprojekt zwischen der Realschule plus auf der Karthause und dem Seniorensitz der Blindenhilfe

 

 

Mit Beginn des Schuljahres gibt es im Rahmen der Ganztagsschule das Generationenprojekt „Jung trifft Alt“. Eine Gruppe der im Sommer neu eingeschulten Fünftklässler besucht seitdem regelmäßig den Seniorensitz der Blindenhilfe gegenüber der Realschule. Betreut werden die Schüler und die Bewohner des Altenheims von Frau Herz, Klassenleiterin der Klasse 5, und Frau Roth, Studentin für „Soziale Arbeit“ an der Hochschule Koblenz.

 

Einmal im Monat treffen sich die 12 Schüler des Projektes im gegenüberliegenden Altenheim mit den Bewohnern des Heims.

Beim ersten Treffen war es noch ein wenig aufregend. Ich war ja noch nie in einem Altenheim: Wie ist es so in einem Heim? Sind die Bewohner auch nett? Mögen sie unsere Spiele?“, erzählen die Schüler von ihrer ersten Begegnung. In der Vorbereitung haben sich die Schüler nämlich Gedanken gemacht, welche Spiele sie gemeinsam spielen könnten. Großer Favorit ist Mensch-ärgere-dich-nicht, aber auch Stadt-Land-Fluss ist ein großer Renner. Einige Schüler haben Mandalas selbst gestaltet, die sie dann gemeinsam mit den Bewohnern ausmalen. Sprichwörter und Redensarten ergänzen, die die Schüler vorbereitet haben, das macht den Bewohnern großen Spaß. Frau Roth kümmert sich auf Seiten des Heims darum, dass eine feste Gruppe von Bewohnern sich gebildet hat, die regelmäßig am Projekt teilnimmt,  und sie sorgt zusammen mit dem Küchenteam für Getränke und ein gemütliches Ambiente in der Cafeteria. „Dieser Austausch ist eine schöne Abwechslung, es ist interessant mal zu hören, was die Jugend denkt“, meinte eine Bewohnerin nach der Begegnung.

 

Vor den Weihnachtsferien traf man sich zu einer kleinen Weihnachtsfeier. An kleinen Tischen in bunter Runde unterhielt man sich über Weihnachten, wie war das früher? Wie feiert man es heute? Hinterher tauschte man sich gemeinsam darüber aus und konnte feststellen, dass manche Erfahrungen der Senioren, die den Krieg erlebt haben, sei es zu Hause oder an der Front, heute auch einige der Schüler machen mussten, die aus Kriegsregionen nach Deutschland geflüchtet sind und von ihren Erlebnissen dort erzählen, die in vielen Punkten ähnlich klingen wie die Erlebnisse der Senioren aus dem Zweiten Weltkrieg.

Schüler und Bewohner treffen sich nicht nur zum Spielen, sondern auch zum Erzählen und Austausch. Geplant ist nämlich auch ein Austausch über das Krankheitsbild Demenz, um ein größeres Verständnis auf Seiten der jungen Generation zu erreichen und aufzubauen.

 

 

Im neuen Jahr sind die nächsten Treffen schon geplant. Darin sind sich alle einig: „Schön war’s und ihr dürft gerne wiederkommen!“        Karoline Herz