Ein Selfie mit Friedrich Ebert

 

 

 

Die Weimarer Republik feiert in diesem Jahr ihren 100ten Jahrestag. Durch die 100-jährigen Jubiläen wurde im letzten und wird in diesem Jahr in den Medien viel über das Kriegsende und die Weimarer Republik berichtet. Filme, Dokumentationen und Nachrichtenbeiträge werden zahlreich gezeigt.

 

 

 

 

Zeitgleich behandeln die Schüler der 9c der Realschule plus auf der Karthause dieses Thema im Geschichtsunterricht. Die Schüler schauen bewusst Nachrichtenbeiträge die dann im Unterricht besprochen und in den Unterrichtskontext eingebaut werden. Passend zu dieser Unterrichtseinheit kann man im Bundesarchiv in Koblenz Fotografien, Plakate und Dokumente aus den Jahren 1918-1922 in der Ausstellung „Weimar - Die erste deutsche Demokratie“ besichtigen.

 

Am Donnerstag besuchte die Klasse 9c der Realschule plus auf der Karthause mit ihrer Geschichtslehrerin Frau Rittscher die Ausstellung. Mit Hilfe eines Arbeitsbogens konnten die Schüler Fragen zur Weimarer Republik beantworten. Die Neuntklässler, die das Bundesarchiv bisher als langweiligen Ort vermuteten, gar als Synonym für Langeweile bewerteten, verbrachten einen für sie widererwartend abwechslungsreichen Vormittag in der Ausstellung. Der Zugang zum Thema wird dort vielseitig ermöglicht. So konnten die Schüler per „Wahl-O-mat“ an einer Station durch Beantwortung von Fragen herausfinden, welche Partei sie wohl zur damaligen Zeit gewählt hätten. Sie schauten Filmeausschnitte aus den frühen 20er Jahren des letzten Jahrhunderts und staunten sowohl über die Bademode als auch über die fehlenden Maßnahmen zur Arbeitssicherheit, wenn sie Bauarbeitern ohne jegliche Kletterausrüstung auf dem Wetterhahn sitzend bei der Restaurierung eines Kirchturmdaches zusahen. „Das würde ich ja nie machen!“ staunte Mohamed und versteht die Sinnhaftigkeit der Einführung von Gewerkschaften gleich in einem anderen Maße. „Ich habe ein Bild von Koblenz aus der Zeit gesehen. Irgendwie hat es mir noch mal deutlich gemacht, dass das alles auch hier stattgefunden hat.“: meldet Sofie nach dem Besuch der Ausstellung zurück. „Einige Fragen konnte ich schon beantworten, weil wir das Thema im Unterricht besprochen hatten. Da habe ich mich richtig schlau gefühlt.“: sagt Luisa auf dem Rückweg zur Schule. Fabrizio und Simon fanden, dass die Zeit in der Ausstellung viel zu schnell vergangen ist. Sie hätten Frau Schmitt vom Bundesarchiv, die den Besuch der Ausstellung betreut hat gerne noch ein paar Fragen gestellt. Lorena und Marco nehmen eine ganz besondere Erinnerung mit nach Hause; ein Selfie mit Friedrich Ebert. Auch er schaut in die Kamera. Sicher freut er sich über das Interesse von jungen Menschen an der Demokratie.

 

 

Foto und Bericht von F. Rittscher