Deutsch-französischer Schüleraustausch
45 Gäste aus der Normandie an der RS Plus auf der Karthause
Für einen spannenden außergewöhnlichen Schultag sorgte der Besuch einer französischen Schülergruppe an der RS Plus auf der Karthause. Nach der Corona-bedingten Zwangspause konnte endlich der Austausch mit dem Collège de l’Europe aus Ardres in der Normandie fortgesetzt werden.
Das Team rund um Französischlehrerin Jutta Grundmann hatte einen tollen Tag mit vielen Programmpunkten vorbereitet.
Die Vorfreude der rund 50 Französisch lernenden RealschülerInnen der Jahrgangstufen 7 bis 9 auf ihre französischen Gäste war riesig und seit Tagen wurde dekoriert, gebastelt, gebacken und alles bis ins kleinste Detail organisiert. „Sie kommen!“ und “Bonjour à Coblence!“ hallte es über den Schulhof, als der himmelblaue Reisebus aus der Normandie vorfuhr und nach und nach rund 50 französische Teenager und ihre begleitenden Lehrkräfte ausspuckte.
Da bereits Briefkontakte bestanden, war man sich nicht völlig fremd und bei der Begrüßung in der kleinen Aula wurden sofort Taschen, Taschenlampen und Stifte als Gastgeschenke ausgetauscht. Die Mitbringsel brachen die anfängliche Scheu, ob man die andere Sprache genug beherrsche, um den Kontakt aufzunehmen und bereits wenige Minuten später beim Kuchen-Frühstücksbuffet summte ein fröhliches Deutsch-Französisches Vokabeldurcheinander durch die Räumlichkeiten.
Als nächstes startete die Schulrallye in gemischten Teams durch sämtliche Gebäude, während die Lehrkräfte eine Führung durch die Schule bekamen. Alleine der Name des nächsten Programmpunktes
sorgte für Neugier – Speed Dating - o lala! Bei strahlendem Sonnenschein formierte sich ein riesiger Doppelkreis auf dem Schulhof, bei jedem Signal rutschte man im Zirkel zum nächsten
Gesprächspartner weiter und so entstanden viel kurze Gespräche, zum Teil mit Händen und Füßen geführt.
Nach so viel Sprechen, Zuhören, Lachen, pantomimischen Einlagen (wenn man noch nicht weiß, was „Mein Hobby ist Judo“ heißt, macht man es eben vor
und erntet garantiert Beifall für den Kurzauftritt), wurden die Teilnehmer langsam hungrig und freuten sich über den Duft nach Gegrilltem, der bereits über den Hof wehte. Frisch gestärkt und nach
einem Dank an den Grillmeister wurde es langsam Zeit für den Aufbruch zum zweiten Teil des Tagesprogramms in der Altstadt von Coblence.
Am Schängelbrunnen startete die Altstadtrallye, wieder in gemischten deutsch-französischen Teams. Die Grüppchen zogen sofort los, jede Menge Eis wurde unterwegs natürlich gegessen, auch zum Shoppen blieb zeitlicher Spielraum und so manches Koblenz-Souvenir wanderte in französische Rucksäcke.
Wo immer die Lehrerinnen und Lehrer Teams antrafen, stießen sie auf Begeisterung und auch mal auf Rückfragen zum Rallyebogen. Schließlich trudelten alle zur vereinbarten Zeit am Fuße der Seilbahn ein, es wurde Zeit, mit einem herzlichen „Au revoir“ auf Wiedersehen zu sagen. Das dauerte bei den ein oder anderen etwas länger, denn nach diesem gemeinsamen Tag fiel der Abschied schon ein bisschen schwer. Und dann schwebte die französische Gruppe im wahrsten Sinne von dannen, mit der Seilbahn hinauf auf die Festung. Ihnen hinterher winkten müde, glückliche und um einige Kontakte reichere SchülerInnen von der RS Plus auf der Karthause.
Treffend fasste ein stolzer Siebtklässler zusammen: „So cool, schon nach einem Schuljahr kann ich so viel Französisch sprechen, dass ich damit einen tollen Tag erleben konnte.“
Susanne Beyer Koblenz, 12.5.2022
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